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Testbericht: Blade mQX
Veröffentlicht am Monday 02 April 2012 19:56:22 by chaosphilipp



Testbericht: Blade mQX

Der Blade mQX wird als „der weltweit erste Quadcopter mit dem innovativen AS3X Stabilisierungssystem“ beworben, welches schon in anderen Blade-Modellen für die Flugstabilisierung sorgt.
Da ein Quadcopter von sich aus nicht stabil fliegt, im Gegensatz zu einem Heli mit Paddelstange, ist ein elektronisches Stabilisierungssystem hier zwingend notwendig. Blade verfolgt mit dem mQX einen minimalistischen Ansatz, so geringes Gewicht wie möglich, die ganze Elektronik findet auf einer Platine Platz.
Durch das geringe Gewicht kommt eine ausgezeichnete Crashfestigkeit zustande, wodurch man den kleinen Quadcopter sorgenfrei steuern kann.

Packungsinhalt & Erstflug

Zunächst mal: Was bekommt man für sein Geld?
Im RTF Set ist wirklich alles drin, was man zum Fliegen braucht: Der Quadcopter natürlich, die Fernsteuerung, der Akku, Ladegerät, Netzteil für das Ladegerät, Ersatzpropeller, Batterien für die Fernsteuerung und sogar ein kleiner Schraubendreher, um die Propeller zu wechseln.
Mit dabei kommt auch eine kurze Anleitung, diese beschreibt den mQX jedoch vollständig, da die Funktionen natürlich recht übersichtlich sind. Es wird der Bindevorgang beschrieben, den Blade schon für den Kunden erledigt hat, die grundsätzlichen Steuerfunktionen sowie der Umbau von X auf + Modus und zurück. Auch auf mögliche Probleme wird kurz eingegangen, nach der Lektüre bleiben zunächst keine Fragen offen.
Die Fernsteuerung ist wie gesagt schon mit dem Empfänger gebunden, sodass man für den Erstflug wirklich nur noch den Akku laden muss und loslegen kann. Der erfolgt dann auch sogleich im Wohnzimmer und der erste Eindruck ist überragend. Der kleine Quadcopter steht stabil in der Luft, reagiert prompt auf Steuerbefehle und nimmt auch Gasstöße gut an, die er mit einem kleinen Hüpfer in Richtung Zimmerdecke quittiert.
Nachdem die Papiere auf unserem Wohnzimmertisch durcheinander gewirbelt sind, ist klar, dass im Wohnzimmer nicht viel mehr als Kampfschweben drin ist. Also probiere ich noch, wie lang der Kleine mit einer Akkuladung in der Luft bleibt und bin positiv überrascht. Mit dem kleinen 500mAh Einzeller hätte ich auf 5 bis 6 Minuten getippt, der Blade bleibt aber runde 12 Minuten in der Luft, bis die Elektronik den Strom abriegelt.
So lange sollte man natürlich normalerweise nicht fliegen, um die Lebensdauer des Akkus nicht unnötig zu verkürzen.

Erste Flüge im Garten

Also geht es in den nächsten Tagen raus in den Garten und auf die Wiese, um die Flugeigenschaften weiter zu erproben.
Im Vergleich zu meinen größeren Quadcoptern mit einem Fluggewicht von rund 500g fliegen sich die 72g des mQX wie ein Luftballon mit Raketenantrieb. Gibt man Gas nimmt er unvermittelt Fahrt auf und wird richtig flott, geht man vom Gas, gewinnt unmittelbar der Luftwiderstand und der Blade steht wieder auf dem Fleck.
Die ersten flotter geflogenen Kurven sind noch ein wenig eckig, wollen konsequent gesteuert werden, mit Schwung mitnehmen ist hier nichts. Nach 8 Minuten piepst mein Sender, ich belasse es vorerst dabei und lade den Akku zu Hause nach, um ihn nicht gleich wieder bis an‘s Limit zu entladen.
Beim nächsten Flug werde ich schon mutiger und versuche die erste Rolle - und produziere den ersten Absturz. Schnell nachsehen, alles heile, die Propeller haben nichts abbekommen, also kann ich beruhigt weiter probieren. Bei der geringen Masse des Blade mQX reicht die Energie in der Regel nicht aus, um wirklich was kaputt zu machen.
Was war passiert? Ganz klar, eigene Dummheit. Bei meinem KK-Copter habe ich mir über den Sender „Standgas“ programmiert, sodass die Motoren auch bei Knüppel ganz zurück noch sauber weiterdrehen. Dies ist mit der kleinen RTF-Fernbedienung nicht möglich, Gas zurück bedeutet Motoren aus. Da Quadrocopter im Allgemeinen schlecht segeln bedeutet Motoren aus „Modell im Dreck“. Wie gesagt geht glücklicherweise meist nichts kaputt.
Die nächste Rolle fliege ich dann mit mehr Höhe und Gas nicht ganz zurück, leider reicht es auch diesmal nicht ganz, immerhin landet der mQX auf den Beinen und ich kann sofort weiterfliegen.
Ich beschließe, es damit vorerst gut sein zu lassen und mache noch einen anderen Versuch, der mir unter den Nägeln brennt: Kann der Kleine eine Kamera tragen?
Also pappe ich meine kleine Keycam mit doppelseitigem Klebeband unter den Akku und versuche es. Die Kamera ist mit ihren 30g immerhin fast halb so schwer wie das ganze Modell, aber da sportlich motorisierte Quadrocopter, und das ist der mQX ohne Frage, ein Schub-Gewichts-Verhältnis von mindestens 2:1 haben, sollte es rein rechnerisch funktionieren. Und tatsächlich, auch mit der zusätzlichen Last hebt er ab und lässt sich weiterhin präzise steuern.
Um die Motoren nicht zu überlasten belasse ich es bei einem kurzen Flug, es geht, aber man merkt das zusätzliche Gewicht am Gashebel doch recht deutlich. Mit einer kleineren Kamera, die nur um die 10-15g wiegt, sollten aber auch Videoflüge möglich sein. Allerdings muss hier noch einmal bemerkt werden, dass der mQX dafür nicht ausgelegt ist und schon 10g mehr einen Gewichtszuwachs und damit eine Mehrbelastung von knapp 15% bedeuten.
Natürlich kann nicht die Qualität erreicht werden, die man mit einem dafür ausgelegten Kameraträger erzielt, aber für „So sieht unser Garten also von oben aus“ sollte es durchaus reichen. Wenn man hier auf den Geschmack gekommen ist lohnt es auf jeden Fall, sich mal die Angebote von Gaui, wie den 330X oder den größeren Bruder 500X, anzusehen. Wer sich nicht scheut, selbst ein wenig mehr Hand anzulegen, findet dann in Projekten wie dem KK-, oder auch dem MultiWii-Copter, nahezu unbegrenzte Möglichkeiten.

Wackelkontakt

Doch zurück zum Blade mQX, in den nächsten Tagen mache ich vorerst keine Kunstflug-Experimente mehr und gewöhne mich an die Flugeigenschaften des Fliegengewichts.
Jetzt macht sich ein Problem bemerkbar, dass ich zuvor noch ignoriert hatte: Der vordere rechte Motor setzt zwischendurch immer mal wieder aus, in der Regel nur für Sekundenbruchteile, es reicht aber auch für den einen oder anderen Absturz.
Nach kurzer Suche ist der Grund hierfür gefunden: Der Stecker, mit dem der Motor auf der Platine eingesteckt ist, hat einen Wackelkontakt. Wenn der Motor mal gar nicht will, hilft es, kurz am Stecker zu wackeln, danach geht er in der Regel wieder. Ich vermute, dass Blade diese Stecker auch an den meisten anderen ihrer Modelle verbaut und insofern bislang noch nicht viele negative Erfahrungen damit gemacht hat, ich also ein Fehlerhaftes Exemplar bekommen habe. Sollten sich diese Probleme jedoch häufen besteht hier unbedingt Nachholbedarf!
Irgendwann kommt dann das, was ich eigentlich gehofft hatte, umgehen zu können: Ein Ausleger bricht bei einem dieser Abstürze. Glücklicherweise ist es derjenige, dessen Motor den Wackelkontakt hat, und ich plane das Problem bei dieser Gelegenheit gleich zu beseitigen.
Nachdem ich den Ausleger ersetzt habe (Ich hatte glücklicherweise noch ein ungefähr passendes Stück CFK-Rohr vom Drachenbasteln in der Werkstatt, ansonsten sollte man beim Modellbauhändler so etwas finden.) wird der Stecker von der Platine ausgelötet und die Motorkabel direkt auf die Platine gelötet. Der darauf folgende Test gibt mir Recht, kein Zucker, kein Aussetzer, der Motor dreht genau so sauber durch wie alle anderen.
Falls jemand anderes auch mal einen Ausleger ersetzen muss: Diese sind genau 90mm lang, der Abstand zwischen Zentralstück und Motorhalter beträgt circa 45-46mm, je nach dem, wo man misst.

Kunstflug

Nachdem der mQX jetzt wieder zuverlässig fliegt probiere ich mein Glück jetzt doch noch mal mit Kunstflug - und bin erfolgreich. In ausreichend Höhe voll Nick oder Roll und dazu wenig Gas ergibt eine, naja, Rolle wäre zu viel gesagt, ein Überschlag im freien Fall trifft es wohl eher.
Macht zwar Spaß, aber bei weitem nicht so viel, wie den kleinen Quadcopter durch den Garten und um die Büsche zu jagen. Bei Youtube findet man Videos von sehr eng und niedrig geflogenen Flips, das ist mit der RTF-Fernsteuerung jedoch definitiv nicht möglich, dazu muss man den mQX an eine schon vorhandene Spektrum-Fernsteuerung binden und die Ausschläge für Roll und Nick auf das Maximum vergrößern.

Fazit

Auch wenn keine engen Flips gehen kann man aber mit dem RTF-Set viel Spaß haben, auch nach ein paar Wochen verliert der mQX noch nicht seinen Reiz. Man kann ihn im Auto immer dabei haben, schnell mal rausholen und fliegen.
Der mQX ist sowohl für Quadrocopter-Neueinsteiger gut geeignet, da er aus der Packung heraus prima fliegt, als auch für erfahrenere Piloten, die aufgrund der kleinen Abmessungen und dennoch guten Flugleistungen von dem Modell fasziniert sind. Hier muss aber noch gesagt werden, dass Quadrocopter keine von sich aus stabilen Fluggeräte sind, sondern in aller Regel vom Piloten gesteuert werden müssen.
Viele Neueinsteiger erwarten, dass man bei einem Quadcopter Gas gibt und das Modell steht in einem Meter Höhe in der Luft und wartet auf Steuerbefehle. Das ist falsch, auch wenn es für Photoflüge derartige Systeme gibt, trifft das auf die große Masse der verfügbaren Modelle nicht zu. Ein wenig Heli- oder Simulator-Erfahrung ist für den Einstieg auf jeden Fall nützlich. Dann wird man aber auch so schnell süchtig, dass eventuelle Mühen ganz sicher belohnt werden.


Das Video zum Testbericht:






















AutorPhilipp Meyer
UrheberrrechtAlle Bilder, Grafiken und Videos unterliegen dem Urheberrecht bei RCLine GbR
RealisiertMärz 2012



 





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