Navigation
   
   
   
   
  
Rubriken
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   

Ältere Berichte
Baubericht Mikrokopter L-ME. Teil 1 – Basic Modell

Im Test T-REX 600 ESP

24H von Eindhoven

T-Rex 450 Pro Super Combo


Berichte: Faszination Modellbau Bremen 2009
Veröffentlicht am Saturday 05 December 2009 00:45:15 by Wolfram Holzbrink

Ralf Schumnig berichtet von der Faszination Modellbau 2009 in Bremen



Fasziniert der Modellbau noch?
und wenn ja, welcher?

Ein Messebesuch in Bremen zur „Faszination Modellbau 2009“

Nach 45 mehr oder minder intensiven Jahren des Modellbaus muss man mich schon überreden, eine Modellbau-Messe zu besuchen. Entsprechend skeptisch gehe ich dann an eine Messe heran, die den Anspruch erhebt, die Faszination Modellbau vermitteln zu wollen….
Dann wollen wir mal schauen, ob sich die 10,-€ Eintrittsgeld lohnen: 3 Messehallen, die Größte zum Flugmodellbau, eine für Modell-Eisenbahnen und eine weitere zum Schiffs- Militär- und Truckmodellbau. Das ist angenehm aufgeteilt. So genannte „Aktionsflächen“ in ordentlicher Größe, 300 m² Indoor-Flugshow, ein Riesenwasserbecken für die Schiffsmodelle, und diverse Tonnen Sand für die Gelände der allradgetriebenen Fahrzeugmodelle bieten den Teilnehmern ausreichend Fläche zu Vorführungen. Überhaupt, Vorführungen wechseln im Halbstundentakt so dass ständig irgendwo Modelle bewegt werden.
Es ist also keine reine Verkaufsshow, die gängigen Neuheiten kennt man ja eh aus dem Internet, sondern zahlreiche Vereine präsentieren durch Ihre Mitglieder auch Eigenkonstruktionen und längst Vergessenes.
Als Mitglied in einem Flugmodellbauverein strebt man natürlich der Flugmodellhalle zu. Der erste Blick fällt auf einen Helikopter, ein Robinson R22, Flybarless Rotordurchmesser 7,68m, Maßstab 1:1 oder anders gesagt ein Original. Gar nicht mal sooo groß, aber leider sooooo teuer. Prospekte über einen Flug mit Fluglehrer wandern in den Rucksack.

Dahinter an der Flugfläche für die Vorführungen ist gerade Briefing der Teilnehmer, gleich um 9:30 Uhr geht es los. Rundherum die Tische sind dicht mit Flugmodellen besetzt.



Es ist schon erstaunlich, wie viele Flugmodell-Eigenkostruktionen es zu sehen gibt. Die Ausgangsmaterialien sind fast ausschließlich Depron, EPP und Carbon(stäbe). Nicht nur Zweckmodelle auch viele sehenswerte Semiscalemodelle sind zu sehen. Da bekommt auch schon mal ein Oldtimersegler, der mich an das legendäre Grunau-Baby erinnert, einen kleinen Motorpylon mit Brushless-Antrieb aufgesetzt. Mit Thermik ist in der Halle ja (noch) nicht so viel zu machen.

Weiter geht der Rundgang zur Ausstellungsfläche der Großmodelle. Auch hier sind viele Modelle, weit ab von jeglicher Serienfertigung, zu sehen. Eine beeindruckende ASW15 im Maßstab 1:2 mit Klapptriebwerk. DAS hat was, da wird die Faszination gut gefüttert. 7,50m Spannweite! DEN würde man gern mal mit seinem Klapptriebwerk im Eigenstart sehen. Gut dass unser Platz nur eine 5kg-Elektro-Zulassung hat, das spart Geld bei der Anschaffung der Modelle denke ich mir.

Ein paar Schritte weiter: eine Catalina mit 5m Spannweite. Auch nicht unbedingt für jeden Pool geeignet.

Ein Helikopter Lama, auch groß aber diesmal wirklich ein Modell mit 2,62m Rotor-Durchmesser und damit 1:4 im Maßstab. Nichts gegen die kleinen Koax-Lamas, aber hier sind fast alle Details zu sehen. Einzig die Turbine ist nicht 100%ig nachgebildet.

Nach diesen Großmodellen der Blick an die Stände der ‚Großen‘ Hersteller. Einige sind vertreten; Graupner, Robbe, Multiplex und Aeronaut haben es sich nicht nehmen lassen, ihre Produkte zu präsentieren. Spots und Scheinwerfer bringen die –teilweise immer noch nicht oder gerade lieferbaren- Neuheiten ins rechte Licht. Der kleine Multiplex Merlin sieht schon ganz schön abgegriffen aus, weil er von einer Hand in die andere wandert und sein großer Verwandter, der XENO, macht auf so einer Ausstellung einen Dauertest im Auf- und Zuklappen mit.

Komplettiert wird die Ausstellung in der Flugmodellhalle durch die sehr sehenswerten Ausstellungsstücke der vielen vertretenen Vereine. Ich hab wohl schon Jahrzehnte nicht mehr an die ‚Wilhemshavener Modellbaubögen‘ gedacht. Die I.G.-Kartonmodellbau präsentiert hier perfekt gebaute Modelle.


 

 

 
Meine Güte, denke ich, bei mir hat das früher nie so gut ausgesehen. Jetzt noch einen kleinen Brushlessantrieb da rein, ein paar Microservos, ein Lipo. Doch, doch die Faszination wird in ungeahnten Bereichen wieder belebt.
Aber jetzt auf zur unumgänglichen Schnäppchenjagd an den Ständen der Modellbauhändler.
 
 
Eigentlich brauche ich kein weiteres Modell….. aber wenn es vielleicht doch gerade … günstig …
Die neue Beaver von Staufenbiel für Elektroantrieb vielleicht? Zum Glück kein Sonderpreis. Nine Eagles Helikopter, der neue Single Rotor Blade eventuell? Noch mal Glück gehabt, ist noch nicht lieferbar. Dann aber wenigstens die Schrumpfschlauch-Sonderangebote, das spart Portokosten und ganz ohne Einkauf kann man ja nicht nach Hause kommen. Meinen Vereinskameraden trifft es schlimmer, er hat ein Flugmodell im Karton unterm Arm.
Weiter geht es in die nächste Halle mit den Schiffsmodellen und den Landfahrzeugen.
 
Ein riesiges Wasserbecken mit Ventilatoren am Rand (für die Segelboote) zieht die Besucher bei Vorführungen an sich.

Darauf wirkt sogar ein 2m Seenotrettungskreuzer klein. Wunderbar anzusehen die Mehrmast-Segler (die Modellbau-Kollegen mögen mir den Ausdruck verzeihen). Doch, doch die Erinnerung an unzählige Bastelabende wird angesichts der vielen Details wach. Auch ein Hersteller bietet wieder Modelle in Spantbauweise an: Aeronaut zeigt mehrere Schiffsmodelle mit in moderner Technik vorgefertigten Holzteilen und edlem Mahagoni im 60er-Jahre-Look.


Irgendwie ist der Charme von lackiertem Holz –zumindest für mich- bei einem Schiffsmodell unübertroffen.
Gleich nebenan als Kontrast die Hightech Carbonrümpfe mit Doppelturbinen-Antrieb und teilweise edelsten Airbrusharbeiten.

Weiter hinten eine große Ausstellung von Unterseebooten, die im Wasserbecken dann auch entsprechend vorgeführt werden.

Die Palette ist riesig und man muss dem Veranstalter ein Kompliment für die vielfältige Auswahl der Exponate machen.
Rechts hinten in der Ecke der Halle steigt Rauch auf. Inmitten eines Miniatur-Truppenübungsplatzes arbeiten sich die eindrucksvollen Kettenfahrzeuge ansehnliche Steigungen hinauf. Da ich vom Rauch aber nichts ‚rieche‘, sind es aber wohl elektrisch betriebene Modelle. Technisch hoch interessant aber nicht so ganz meine Welt.

Nebenan findet sich die Baustelle mit Hydraulikbaggern und Muldenkippern. Wenn die die Tonnen an Sand wieder rausbringen müßten… denke ich, haben die einen 2-Jahresvertrag sicher.
Erstaunlich wenig vertreten finde ich die Rennautos. Nirgendwo ist das helle Kreischen der Zweitakter zu hören oder der Geruch verbrannten Modellsprits in der Luft. Auf einer Glattbahn werden 1:10-Elektro-Renner vorgeführt. Die sind mittlerweile so schnell und kleben derart an der Fahrbahn, dass mich das schon an die professionellen Slotracer/Carrerabahnen erinnert. Ich denke mal Brushless- und Lipo-Technik hat auch denen zu einem ungeahnten Leistungsschub verholfen.
Ein Truckparkplatz, voll wie eine Autobahnraststätte am Wochenende nur mit schöneren Trucks, rundet die Fahrzeugpalette ab.

Toll anzusehen ist eine Hinterhofwerkstatt mit vielen Details.


Irgendeine Halle war da doch noch…? Richtig, die schienengebundenen Modelle. Eine ganze Halle mit Eisenbahn und Zubehör. Von der winzigen Spur Z bis zu Spur 2 bewegen sich teilweise lange Züge über die vorgefertigten Module der Vereinsmitglieder mit detailreichen Landschaften.
 
 

 
Bei den großen Spuren ist auch schon mal eine ‚richtige‘ Dampflok zu sehen und zu riechen. So eine richtig Große hätte ich gern mal wieder gesehen. So eine, bei der der Lokführer auf dem Tender sitzt. Aber dafür hätte es eine weitere Halle gebraucht und wer hat schon ein Zuhause für solche Bahnen?
In dieser Halle sind auch die kleinsten Modelle ausgestellt. Die IG-Mikromodelle zeigt, was im Maßstab 1:87 (H0) an ferngesteuerten Fahrzeugen möglich ist. Für „Oldies“ wie mich kann man auch sagen: Ferngesteuerte Wikingautos, teilweise mit Allradantrieb (!)
Nach fast 4 Stunden hat mir der Besuch einen tollen Überblick über meinen Teller Modellflug und über den Tellerrand hinweg in Richtung Autos, Schiffe und Modelleisenbahn beschert. Mir haben am meisten die vielen noch in den Vereinen betriebenen älteren Modelle gefallen, sozusagen ein Wiedersehen mit alten Bekannten und ich kann für mich sagen, dass mich der Modellbau in seinen vielen Facetten immer noch fasziniert. Manchmal muss man sie halt ein wenig wiederbeleben. Die „Faszination Modellbau“ in Bremen hilft dabei sehr.

Bild-Impressionen

Autor     Ralf Schumnig
Fotograf               Ralf Schumnig
Copyright

Alle Bilder, Grafiken und Videos unterliegen dem Urheberrecht -  © Ralf Schumnig2009

Realisiert November 2009

 



 





© 2000-2014 RCLine - All rights reserved

WEBCounter by GOWEB